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Das Haus im Venn, Teil 2 (fm:Romantisch, 9609 Wörter) [2/3] alle Teile anzeigen

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Veröffentlicht: Jan 28 2023 Gesehen / Gelesen: 8965 / 7764 [87%] Bewertung Teil: 9.63 (152 Stimmen)
Marie und Franz sehen sich wieder. Franz besucht Marie über Weihnachten.

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In den letzten sechs Wochen hatte ich mit einigen Höhen und Tiefen zu kämpfen. Je länger es her war, dass ich Marie getroffen hatte, desto mehr Zweifel bekam ich. War ich am Anfang noch regelrecht euphorisch gewesen, wurden meine Bedenken mit jedem Tag größer: Hatte sie es wirklich ernst gemeint, dass ich zu Weihnachten wiederkommen sollte? Eigentlich hatten wir doch nur einen One-Night-Stand und kannten uns nicht wirklich. Was, wenn sie es nicht so gemeint hatte und ich mich zum Narren machen würde?

Auf der anderen Seite war da eine so tiefe Verbundenheit gewesen, wie ich sie selten erlebt hatte. Ich hatte das Gefühl, Marie hatte sich auf mich ohne 'Wenn und Aber' eingelassen. Gerade ihre Worte zum Abschied hatten mich berührt.

Wie so oft, half mir Jenny selbstlos und ehrlich. Sie bestärkte mich darin, zu Marie zu fahren: "Was kannst Du schon verlieren, wenn Du fährst? - Im schlechtesten Fall hast Du Dich zu einem alten Bock gemacht und bist am nächsten Tag wieder zurück. Aber fährst Du nicht, wirst Du ein Leben lang darüber nachdenken, wie es hätte sein können. Und wenn es gut läuft, bist Du Silvester wieder zurück bei mir."

Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass Jenny und ich Silvester gemeinsam verbringen. Der letzte und der erste Tag im Jahr gehörten nur uns. Selbst zu Zeiten als wir beide in festen Beziehungen mit anderen Partnern waren, gab es keine Ausnahme. Das bedeutete nicht, dass wir Silvester zu zweit im Bett verbringen würden. Oft feiern wir zusammen mit gemeinsamen Freunden oder gehen auf eine große Party. Also war klar, dass ich spätestens am 30. Dezember zurückkehren würde.

Das mit dem Sex war auch so eine Sache zwischen Jenny und mir. Wir hatten Sex miteinander, aber nicht so oft, wie man gemeinhin glauben mag. Eigentlich sogar eher selten. Oft schliefen wir zusammen in einem Bett, aber nicht unbedingt, um Sex zu haben. Es ging manchmal einfach darum, nicht allein sein zu müssen oder den anderen zu trösten.

Wenn wir Sex haben, dann ist auch der klar verabredet. Jeder weiß um was es geht. Klar ist, dass wir dabei kein Bild einer anderen Person projizierten. Ich stelle mir also nicht vor, gerade mit einer meiner abwesenden Partnerinnen zu schlafen. Nur so können wir unsere Freundschaft erhalten. Außerdem können sich unsere jeweiligen Partner sicher sein, dass wir sie nicht betrügen.

Oft geht es auch einfach um den Sex. Also miteinander Spaß haben, Hormone abbauen, Neues ausprobieren und keinen Beziehungsstress dabei haben. Wenn es mal bei einem von uns nicht klappt, dann ist das keine emotionale Krise, sondern ein Zeichen des Alters über das wir lachen können.

Dachte ich also an Marie und hatte Sehnsucht nach ihr, dann befriedigte ich mich selbst. Was mich dabei erregte, war nicht der Gedanke an ihren Körper - eigentlich hatte sie zu kleine Brüste - oder an den körperlichen Akt. Es war immer wieder das Bild, wie sie mir in die Augen geschaut hatte, als ich meinen Orgasmus in ihr hatte. Und wenn ich meinen Penis allein massierte, dann zögerte ich den Moment immer solang hinaus, bis ich wieder das Bild in meinem Kopf hatte, wie wir uns in die Augen schauten und dabei verschmolzen. Das Ergebnis war, dass ich dabei immer ziemlich intensiv und heftig kam. Ich hatte in den letzten Wochen oft Sehnsucht nach Marie...

Nachdem also klar war, dass ich zu Marie fahren würde, tauchte das nächste Problem auf: Was sollte ich ihr schenken? Ein rotes Schleifchen um mein bestes Stück wäre vielleicht nicht ganz passend. Aber auch für etwas anderes kannte ich sie zu wenig. Schmuck? - Machte sie sich daraus überhaupt etwas? Und wenn, dann Gold oder eher Silber? - War das nicht überzogen zu Beginn unserer Beziehung? Dessous? - Konnte völlig falsch verstanden werden und dafür hatte sie zumindest obenherum auch nicht die Figur. Etwas zu lesen? - Sie hatte viele Bücher und war sicher sehr belesen. Aber was mochte sie und dann war da ja noch die Frage, in welcher Sprache. Marie sprach perfekt deutsch, aber wollte sie es auch lesen?

Tagelang grübelte ich vor mich hin und dann kam mir der rettende Gedanke. Marie hatte mir die beiden Kammern im oberen Stock ihres Hauses gezeigt. Die wollte sie irgendwann noch ausbauen. Aber es gab keine Fenster und normale Dachfenster hätten die äußere Erscheinung des

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