Wer ist eigentlich James ? (fm:Ehebruch, 3701 Wörter) [1/5] alle Teile anzeigen

Patrick trat langsam ein, die Tür schloss sich hinter ihm mit einem leisen Klicken. Das Wohnzimmerlicht brannte noch, und auf dem Sofa saß Bianca - aber sie war nicht allein. Neben ihr thronte ein Fremder, ein hochgewachsener Mann mit kräftiger Statur und einem entspannten Lächeln. Sie sprachen leise miteinander, und als Patrick näherkam, stockte sein Atem. Etwas in der Art, wie Bianca lachte, wie sie sich leicht zu dem Mann neigte, ließ ein ungutes Gefühl in ihm aufsteigen.

"Hey, Patrick," sagte Bianca, als sie ihn bemerkte. Sie klang fröhlich, aber da war eine subtile Spannung in ihrer Stimme. "Das ist James, ein alter Schulfreund. Wir haben uns zufällig beim Einkaufen getroffen." Sie stellte den Mann mit einem strahlenden Lächeln vor, aber Patrick konnte den elektrisierenden Funken zwischen ihnen nicht ignorieren.

James stand auf, reichte Patrick die Hand, sein Griff fest, seine Augen durchdringend. "Freut mich, dich kennenzulernen", sagte er, aber Patrick hörte nicht wirklich hin. Sein Blick wanderte zwischen den beiden hin und her, bemerkte die Art, wie James Bianca fast schon besitzergreifend ansah, wie seine Hand kurz an ihrem Rücken verweilte, bevor er sich zurücklehnte.

Der Abend verging in einem Nebel. Sie unterhielten sich oberflächlich, lachten, doch Patrick konnte das Prickeln in der Luft nicht abschütteln. Als James schließlich ging, blieb nur eine unangenehme Stille zurück. Patrick beobachtete, wie Bianca ihm einen Blick hinterherwarf, den sie für flüchtig hielt, aber der lange genug dauerte, um Patrick die Wahrheit zu zeigen.

Später, als sie im Bett lagen, konnte er es nicht länger zurückhalten. "Wer ist James wirklich?", fragte er, seine Stimme leiser, als er es beabsichtigt hatte. Bianca drehte sich zu ihm um, ihre Augen unschuldig, doch die Spannung war da, spürbar.

Bianca zuckte kaum merklich zusammen, als sie Patricks Frage hörte. Einen Moment lang schien es, als wollte sie die Bedeutung seiner Worte herunterspielen, doch dann seufzte sie leise, drehte sich auf den Rücken und starrte an die Decke.

"Wir haben... vor Jahren mal miteinander geschlafen," sagte sie schließlich, ihre Stimme tonlos, als wolle sie die Sache damit einfach abtun. "Es war nichts Ernstes, nur eine einmalige Sache, damals, in der Schulzeit."

Patrick spürte, wie ihm das Blut in den Adern kochte, aber gleichzeitig legte sich ein kalter Schleier über seinen Geist. Die Vorstellung, wie sie in James' Armen lag, wie ihre Körper damals miteinander verschmolzen waren, brannte sich in sein Bewusstsein. Seine Hände ballten sich unter der Decke zu Fäusten, als er versuchte, die aufsteigenden Bilder zu verdrängen.

"Nur einmal, ja?" murmelte er, seine Stimme zitterte leicht, während er versuchte, die Welle aus Eifersucht und Demütigung zu kontrollieren.

Bianca drehte sich langsam wieder zu ihm um, suchte in seinen Augen nach Verständnis. "Es war lange vor uns, Patrick. Es bedeutet nichts." Ihre Worte klangen beruhigend, aber etwas in ihrer Körpersprache - ein leichtes Zucken ihrer Finger, die Art, wie sie ihren Blick nicht lange hielt - ließ Patrick ahnen, dass es tiefer ging, dass die Verbindung zwischen ihr und James noch immer etwas Lebendiges, Bedrohliches war.

Tage vergingen, doch der Gedanke ließ Patrick nicht los. Immer wieder tauchten Bilder in seinem Kopf auf, quälend und doch auf seltsame Weise erregend. Er stellte sich vor, wie James Biancas nackte Haut berührt hatte, wie ihre Körper sich vereint hatten - und je mehr er darüber nachdachte, desto mehr verstärkte sich dieses brennende, verwirrende Verlangen in ihm. Es war nicht nur Eifersucht. Es war etwas Dunkleres, das ihn reizte.

Eines Abends, als sie zusammen auf der Couch saßen, konnte Patrick es nicht länger zurückhalten. Seine Worte brachen heraus, bevor er sie stoppen konnte. "Sag mal, Bianca... Wie war es eigentlich damals mit James?" Seine Stimme war rauer, tiefer, als er erwartet hatte, fast flehend.

Bianca erstarrte, ihr Lächeln erlosch. Sie warf ihm einen kurzen Blick

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