Fortsetzung (fm:Dominante Frau, 1675 Wörter) [4/4] alle Teile anzeigen

Teil 4

In allen Kommentaren wird gefordert: Mach weiter! Boah...! Ich bin Elektro-Ing., ich kann mit wenn-dann-Sachverhalten umgehen. Zudem wurde mir stets vermittelt: In der Kürze liegt die Würze - Beschreibe Sachverhalte kurz, präzise und ohne Schnörkel! Klar habe ich auch gelernt Wahrscheinlichkeiten zu bewerten. Aber Paartherapie, Hormonausschüttung, Kompatibilität in Paarbeziehungen, etc. etc. Ich will wie Thomas nicht dumm sterben! So habe ich mir zwar eine fundierte Allgemeinbildung erworben, aber... Ok *smile* aber beschwert euch nicht...

Thomas und Lydia waren sich einig und gewillt als Paar zusammen zu bleiben, sie wollen sich Hilfe holen um mit aller Kraft ihr Ziel zu erreichen: Eine glückliche Beziehung! Allerdings merkten sie schnell: Paartherapeuten sind rar, Termine bei ihnen noch rarer. Hilfe war so schnell nicht in Sicht, sie mussten zunächst alleine beginnen. Für Thomas war das kein Problem, er war gewohnt Probleme schnell und effektiv zu lösen. Bei Lydia sah das anders aus, sie hatte nie schwerwiegende Probleme und wenn doch einmal etwas problematisch wurde, lies sie es lösen.

Wer ist Lydia, welches Leben hatte sie vor Thomas? Lydia hat wie Thomas von ihren Eltern gute Hirnleistung und einen tadellosen Körper geerbt. Sie ist auch ein Einzelkind. Ihre Eltern ein Zahnarztehepaar mit eigener Praxis. Sie wuchs in einem großen Haus, mit 70 m² Einliegerwohnung auf. Diese Wohnung bewohnte sie schon als 15-jährige. Lydia musste nie wirklich kämpfen, sie wuchs behütet auf und ihre Eltern ebneten ihr viele Weg. Durch ihre ererbte gute Hirnleistung schafft sie mühelos einen Abi-Abschluss mit 1,5. Sie wollte allerdings nicht studieren, hatte nach dem Abi die Lust am Lernen verloren. So wurde sie Beamtin im gehobenen Dienst beim Finanzamt. Als es dort zu stressig wurde, wechselte zu guten Konditionen an die Uni, an der auch Thomas arbeitete. Lydia lebe den Lebensstil des savoir-vivre, eher noch Ars Vivendi, sie genoss einfach. Sie hatte ein gutes Einkommen, eine kostenlose tolle Wohnung und viel Freiraum. So zog sie mit ihren Freundinnen, besonders mit Claudia um die Häuser, besuchte Discotheken, Festivals und andere Vergnügungsmöglichkeiten. Nicht das sie flatterhaft oder oberflächlich war, sie wollte nur so lange es ging genussvoll leben. Klar gab es Männer in ihrem Leben, aber wenn die Ansprüche stellten, oder stressig wurden, löste sie die Verbindung. Leider sind ihr vor Thomas nur hirnlose Machos begegnet und so hatte sie kein gutes Männerbild. Als sie dann Thomas kennenlernte war sie sofort fasziniert. Thomas war autark, er konnte in Haus und Hof alles, er konnte in der Küche alles, er war gebildet, er war charmant, redegewand und witzig - ein Mann für alle Fälle. Nur tanzen konnte er nicht - leider! So hat sie sich schnell entschieden und Thomas "vom Markt genommen" als er ihr Avancen machte.

Das ist nun die Ausgangslage: Ein nur in Ansätzen kompatibles Paar in einer schweren Krise, dass versuchen will diese Krise hinter sich zu lassen. Als klar wurde das sie zunächst auf sich gestellt waren, war auch der Auslöser der Krise wieder da. Auf der einen Seite ein Problemlöser, auf der anderen Seite jemand Probleme lösen ließ. Somit sah Thomas keine Schwierigkeiten, Lydia hatte Bedenken.

Nehmen wir Thomas: Er hatte einen 8 Stunden Tag in Gleitzeit, er hatte den kleinen Kreis, ihm machte beides Spaß, er ging in seiner Arbeit auf und schaute selten auf die Uhr in Erwartung des Feierabends. Lydia hatte auch einen 8 Stundenjob in Gleitzeit, der ihr zwar auch Spaß machte, aber sie sah auf die Uhr und machte gerne Feierabend. Auch ihre Aufgaben und die Lösungsansätze in diesen Aufgaben waren sehr unterschiedlich. Lydia löste ihre beruflichen Aufgaben durch Anwendung von Paragrafen und Routine. Thomas hatte stets wechselnde Problemstellungen und für Lösungen war Emergenz notwendig und genau das begeisterte ihn an seiner Arbeit. Finanziell waren sie gut aufgestellt, sie hatten zusammen knapp 8000€ netto, plus die "geheimen" Einnahmen aus dem kleinen Kreis. Diese Ausgangslage war eine zweite Hürde bei ihrem Lösungsversuch. Vieleicht sind sie als sie damals ein Paar wurden auf den Trick der Evolution hereingefallen: Liebe ist ein Trick der Evolution, um das menschliche Überleben zu sichern. Das bedeutet: Im Gehirn regt sich beim Anblick des Geliebten vor allem das Belohnungssystem. Areale, die für rationales Denken und dem Einschätzen anderer Menschen zuständig sind, fahren ihre Aktivität nach unten. Sie waren voneinander fasziniert und übersahen das mögliche Hindernis

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