Lotzenburg und seine Geheimnisse - Teil 08.1 (fm:Lesbisch, 4041 Wörter) [8/16] alle Teile anzeigen | ||
Autor: Erkun | ||
Veröffentlicht: Jul 29 2013 | Gesehen / Gelesen: 12688 / 10722 [85%] | Bewertung Teil: 8.84 (19 Stimmen) |
In Teil 08 beraten wir mit Laura, Matthias, Zelia und Fynn, wie sie sich vor einer weiteren Ausbreitung der Krankheit wappnen wollen... |
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Ihr habt noch nichts von Lotzenburg gehört? Nicht verwunderlich - die noch friedliche Kleinstadt nahe Berlin ist zwar so wie seine Bewohner und seine Historie frei erfunden, aber das macht ihre Geschichten nicht weniger interessant.
Bisher haben wir erlebt, wie sich eine seltsame Krankheit in Lotzenburg ausbreitete. Die Betroffenen wurden wahnsinnig und sexsüchtig, blieben nackt, waren nahezu pausenlos erregt und nahmen eine blaue Hautfärbung an, bis sie nach einiger Zeit verstarben. In dieser Ekstase bedrängte Peter Bergmann die junge Laura. Matthias hingegen beobachtete, wie es die ebenfalls infizierte Tina mit Simon und Steffen trieb und die Krankheit dabei auf sie übertrug. Als die beiden jungen Männer schließlich Nicki und Uta zu vergewaltigen drohten, tötete Nico sie - erschrocken über seine eigene Tat ergriff er daraufhin die Flucht.
In Teil 08 dagegen beraten wir mit Laura, Matthias, Zelia und Fynn, wie sie sich vor einer weiteren Ausbreitung der Krankheit wappnen wollen...
Rolf Kauder war seit nunmehr fünfzehn Jahren Lotzenburgs Bürgermeister. Als lokaler Vorsitzender einer sozialen Partei hatte er sich in allen Wahlkämpfen siegessicher zurücklehnen können, wohlwissend, dass diese in Lotzenburg seit fünfzig Jahren stets gleich ausgingen. Im Rathaus im nördlichen Teil der Stadt verfügte er über ein großes Büro, das Laura in den frühen Morgenstunden am Dienstag aufsuchte.
"Ich hatte dich gestern erwartet", sagte Kauder nach der Begrüßung, während sich Laura auf einen Stuhl vor seinem gewaltigen Schreibtisch setzte.
"Ich war beschäftigt", erwiderte sie knapp.
Der Bürgermeister seufzte. "Ich kann verstehen, dass du nach all den Fragen, die dir die Polizei bereits gestellt hat, keine Lust mehr verspürst, das Thema auch mit mir zu erörtern, aber es ist für unsere Stadt sehr wichtig, Laura. Peter Bergmann ist inzwischen nicht mehr das einzige Opfer."
"Dass es noch andere Menschen betreffen würde, wussten Sie aber noch nicht, als Sie mich am Freitag im Cunt angesprochen haben", entgegnete sie.
Kauders Augen blitzten kurz auf. "Das stimmt. Ich kannte Peter seit vielen Jahren, es ist mir auch ein persönliches Interesse, mehr über seinen rätselhaften Tod herauszufinden. Mittlerweile sind vier Menschen gestorben, wusstest du das? Alle nackt und blauhäutig... Vier Tote in einer Woche - so etwas hat es in Lotzenburg seit den Achtzigern nicht mehr gegeben."
"Vier?", wiederholte Laura erschrocken.
"Zwei davon..." Bei diesen Worten lehnte sich Kauder nach vorn und musterte Laura durch seine schmale Brille sehr genau. "Zwei davon wurden ermordet."
Für einen kurzen Augenblick dachte Laura, er würde sie verdächtigen - oder zumindest erwarten, dass sie mehr darüber wusste. Das war allerdings nicht der Fall und ihre bestürzte Reaktion sah somit echt genug aus, um sein Misstrauen nicht zu wecken.
"Wie auch immer...", fuhr er fort. "Erzähle mir bitte mehr über den Abend vor einer Woche, als du Peter Bergmann begegnet bist."
~ ~ ~
Nachdem Rolf Kauder Laura mit zahllosen Fragen gelöchert hatte, entließ er sie. Sie fühlte sich befreit und erleichtert, als sie das Büro endlich verlassen konnte. Auf dem kleinen Rathausplatz davor, der durch eine Büstensammlung bedeutender Persönlichkeiten Lotzenburgs und durch seine kreisförmige Gestaltung mit zum Mittelpunkt abwärts führenden Treppen gekennzeichnet war, begegnete sie Matthias, der bereits ungeduldig auf sie wartete.
"Da hat sich der Bürgermeister aber ganz schön Zeit gelassen", sagte er.
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